Selbst produzierten Solarstrom verkaufen: Deine Möglichkeiten

Solarstrom erfolgreich vermarkten: Deine Optionen im Überblick

Du kannst deinen Solarstrom als Eigenverbrauch selber nutzen. In der Regel produzierst du zu gewissen Zeiten jedoch mehr als du verbrauchen kannst. Es gibt im Wesentlichen vier Modelle, um deinen Überschuss zu verkaufen. Die beste Art, deinen eigenen Solarstrom zu vermarkten und zu verkaufen, hängt von deinen Erwartungen ab.

Verkauf an den lokalen Stromversorger

Du hast immer die Möglichkeit, deinen überschüssigen Strom deinem lokalen Verteilnetzbetreiber (VNB) zu verkaufen. Dieser ist verpflichtet, den Strom abzunehmen und zu vergüten. Voraussichtlich ab dem 1. Januar 2025 gelten schweizweit harmonisierte Rückspeisetarife. Diese basieren auf einem vierteljährlichen Referenzmarktpreis (Art. 15 Energiegesetz).

Dein Recht auf Abnahme und Vergütung bleibt bestehen, auch wenn du Eigenverbrauch hast oder Mitglied einer LEG oder eines ZEV bist (siehe unten).

Verkauf innerhalb einer lokalen Elektrizitätsgemeinschaft (LEG)

Eine LEG ist eine selbstorganisierte Gemeinschaft, in der Strom gemeinsam erzeugt und konsumiert wird.

Das neue Energiegesetz erlaubt es LEG, ab dem 1. Januar 2026, mit dem Austausch von Strom zu beginnen. Eine LEG kann sich bereits jetzt organisieren, um im nächsten Jahr direkt durchzustarten.

Verkauf innerhalb eines Zusammenschlusses zum Eigenverbrauch (ZEV)

Mehrere Nachbarn in unmittelbarer Nähe können sich zusammenschliessen, um gemeinsam Strom zu beziehen und zu verbrauchen. Sie gelten für den lokalen Stromversorger fortan als ein einziger Kunde und organisieren sich intern selbst. Wenn du dich mit Nachbarn zum Eigenverbrauch zusammenschliesst, könnt ihr einen grösseren Anteil des produzierten Stroms selber verbrauchen.

Verkauf an einen Abnehmer mit Marktzugang

Du hast das Recht, deinen Strom einem beliebigen Abnehmer zu verkaufen. Das kann zum Beispiel ein grösseres Unternehmen sein, ein Stromhändler oder auch irgendein Stromversorger in der Schweiz.

Beachte allerdings, dass private Haushalte gesetzlich an die Grundversorgung gebunden sind und deinen Strom nicht ohne Weiteres kaufen dürfen. Das gleiche gilt auch für kleine Unternehmen, die weniger als 100’000 kWh pro Jahr verbrauchen. In diesem Fall musst du auf eine LEG oder einen ZEV ausweichen.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle

Modell Pro Contra
Verkauf an lokalen Stromversorger
  • Einfach
  • Eine Lösung für alles
  • Gut kombinierbar mit anderen Lösungen
  • Möglicherweise tiefere Vergütung
  • Vergütung ist abhängig vom Marktpreis
Lokale Elektrizitätsgemeinschaft (LEG)
  • In der Regel höherer Erlös
  • Verkauf innerhalb einer ganzen Gemeinde möglich
  • Gleichgesinnte kennenlernen
  • Partner müssen gefunden werden (z.B. hier)
  • Organisation der LEG kann Aufwand verursachen
Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV)
  • In der Regel der höchste Erlös
  • Nur mit Nachbarn möglich
  • Interne Abrechnung muss selber erledigt werden
Selber vermarkten
  • Potentiell höherer Erlös
  • Absolute Freiheit
  • Vertragspartner muss gefunden werden

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